Unser Blick auf das Kind

Bildung beginnt mit der Geburt.
Bereits vom ersten Tag an entdeckt, erforscht und gestaltet das Kind seine Welt.
Es ist Akteur seiner Entwicklung und erschließt sich seine Umwelt.

Aus eigenem Antrieb heraus will es die Dinge, die es umgibt, verstehen und neues dazulernen.
In keiner anderen Phase des Lernens lernt der Mensch so schnell und ausdauernd und gleichzeitig so mühelos.

Kinder möchten sich ein Bild von der Welt machen.
Niemand sonst kann dies für sie tun. So betrachtet verstehen wir Bildung als „Selbstbildung“.

Selbstbildung ist dabei als Prozess zu verstehen, der unseren Blick auf das Kind richtet.
Denn Kinder lernen und bilden sich über das, was sie mit ihren eigenen Sinnen wahrnehmen und im sozialen Bezug erfahren. Hierdurch erschließen sie sich die Umwelt, konstruieren sich ihre Bilder von der Welt und geben ihnen eine subjektive Bedeutung.

Dieser individuelle Bearbeitungsprozess knüpft an vorhandene Erfahrungen an und entwickelt diese weiter. Bildungsprozesse von Kindern finden sowohl auf Eigeninitiative als auch in Interaktion mit anderen statt. Dabei können neue Aspekte bedeutsam werden, die bislang nicht im Fokus der Aufmerksamkeit des Kindes standen. Kinder sind von Anfang an mit Kompetenzen ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, sich zunehmend in der Welt zurechtzufinden.

Bereits von den ersten Lebensmonaten an möchten sie aktiv an den Vorgängen in ihrer Umwelt teilnehmen und ihre Entwicklung und ihr Lernen mit gestalten. Im Laufe ihrer weiteren Entwicklung haben sie das Bedürfnis sich als kompetent zu erleben und zu erproben, im Umgang mit anderen Menschen soziales Miteinander erfahren, entdecken die Natur, lösen knifflige Aufgaben, fragen nach dem Sinn des Lebens und vieles mehr.

Kinder sind schon früh zu kognitiven Leistungen und Einsichten in der Lage.
Sie setzen sich schon sehr früh mit der Komplexität der Welt auseinander.
Sie entdecken und lernen aktiv und können so neue Erfahrungen auf der Grundlage bisheriger Erlebnisse einordnen und deuten. So kommen sie zu eigenen Einsichten, entwickeln eigene Konzepte des Verstehens und konstruieren Sinn.

Diese Aktivitäten sind Grundlagen für die Entwicklung und Bildung eines Menschen, sie sind im Sinne Humboldts „Aneignung von Welt“

In  Bildungsprozessen müssen Kinder ausreichend Zeit erhalten, um ihren eigenen Rhythmus und ihre eigenen Lernwege zu finden: Sie sind also höchst individuell.
Mit zunehmendem Alter der Kinder erhält zielgerichtete pädagogische Unterstützung stärkeres Gewicht, ohne dass das Grundprinzip – das aktive Kind – an Bedeutung verliert.

Kinder kommen aus verschiedenen soziokulturellen Umfeldern und bringen unterschiedliche Erfahrungen sowie Lernvoraussetzungen mit. Diese sind Ausgangspunkte für die Entwicklungsbegleitung der Kinder.

Besonderheiten in der Entwicklung einzelner Kinder fallen oftmals erst in der Kindertageseinrichtung auf. Gerade dann können vielfältige Angebote sowie gezielte Unterstützung Entwicklungsimpulse geben. Die individuelle Betrachtung und Förderung eines jeden Kindes ist Grundlage unseres pädagogischen Handelns.
Es geht uns sowohl darum, individuelle Wege und Rhythmen zuzulassen, als auch einen spezifischen Ausgleich von Benachteiligung zu ermöglichen.

 

Unser pädagogisches Handeln basiert auf den Grundlagen der Bildungsbereiche  
   
„ Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an“


Je nach Interesse und Entwicklungsstand  werden wir durch gezielte Anregung, spielerische Aktivitäten an den Selbstbildungsprozessen und Interessen der Kinder im Alltag anknüpfen.

Zu diesen Grundlagen – Bausteine für das aktive Kind - gehören die Bereiche

  

Jedes Kind geht seinen eigenen Weg

Individuelle Unterschiede bei den Kindern sowie unterschiedliche soziokulturelle Hintergründe sind eine Herausforderung für unsere pädagogische Arbeit. Der differenzierte Umgang mit dieser Verschiedenheit und Vielfalt bietet zahlreiche Chancen für die individuelle Förderung.

Die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren stellt dabei besondere Heraus- und Anforderungen an unsere  pädagogischen Kräfte.

„Der Kindergarteneintritt findet mithin nicht nur am ersten Tag statt, sondern beginnt mit den Vorbereitungen der Familie und endet mit der abgeschlossenen Eingewöhnung des Kindes”
(Berger, 1984)

Wir möchten uns gemeinsam mit den Familien dieser Herausforderung stellen und freuen uns auf eine wertschätzende und lebendige Zusammenarbeit.