Ein Geschenk Gottes in einer besonderen Verpackung

Niklas und Esin besuchen täglich den evangelischen Kindergarten an der Lindenbergstraße. Sie spielen, toben, malen, singen und essen gemeinsam mit den anderen Kindern. Das Miteinander in der Gruppe ist fröhlich und vor allem wertschätzend. Die beiden Kinder unterscheiden sich  von den anderen Kindern nur durch ihr zusätzliches Chromosom – das sogenannte Down-Syndrom.

Zum jährlichen Welttag der Menschen mit Down-Syndrom am 21. März möchte der ev. Kindergarten Lindenbergstraße darauf aufmerksam machen, dass das Zusammenleben mit diesen besonderen Menschen für alle sehr bereichernd sein kann.

In Deutschland leben bis zu 50 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einem zusätzlichen Chromosom 21. Diese Variante des menschlichen Chromosomensatzes wird Down-Syndrom oder Trisomie 21 genannt und verlangsamt sowohl die körperliche als auch geistige Entwicklung. Auch wenn die motorische Entwicklung von Kindern mit Down Syndrom langsamer verläuft, lernen die meisten Kinder alle motorischen Basisfertigkeiten, die sie brauchen um im Alltag zurechtzukommen, und die ihnen eine persönliche Unabhängigkeit geben. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen motorischen Entwicklung bei Kindern mit Down Syndrom liegt im ständigen Üben – genau wie bei allen anderen Kindern

Dass Niklas und Esin zusammen mit 43 anderen Kindern den Ev. Kindergarten Lindenbergstraße besuchen ist ein gutes Beispiel für gelungene Inklusion. Die beiden Kinder werden speziell begleitet von den Heilpädagoginnen Inge Klammer und Birgit Dreessen. Die inklusive Arbeit (früher sprach man von integrativer Arbeit) in der ev. Einrichtung orientiert sich nicht an Defiziten des Einzelnen, sondern nutzt vorhandene Interessen und Fähigkeiten unter Berücksichtigung augenblicklicher Befindlichkeiten. Ein wesentliches Anliegen sozialer Integration ist eine weitgehende Autonomie der Kinder, also Selbstständigkeit in möglichst vielen Lebensbereichen, sodass das Selbstbewusstsein wachsen kann. Wie bei jedem anderen Kind auch werden die Stärken und Fähigkeiten und liebenswerten Seiten des behinderten Kindes gesehen, erkannt und bestärkt. Anderssein wird erst dann Behinderung, wenn die soziale Umgebung ausgrenzend, stigmatisierend, entwertend reagiert und verständnislos jegliche Unterstützung verweigert. Wir verstehen Inklusion als Zusammenleben und gemeinsam lernen mit gleichberechtigten Partnern.

2009 hat die Bundesrepublik Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ratifiziert. Das Dokument sichert allen Menschen mit Behinderungen das elementare Recht auf Leben und den Zugang zu Bildung, Arbeit, Wohnen und Kultur unter allgemein gleichwertigen Bedingungen. Aufgrund der UN-BRK verpflichtet sich unsere Gesellschaft zur Inklusion.

 

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